„Bürgernahe Ziviljustiz: Die französische juridiction de proximité aus deutscher Sicht – Zugleich ein Beitrag zur Definition eines Gesamtmodells bürgernaher Justiz“

 

Die Forderung nach mehr Bürgernähe der Ziviljustiz zieht sich wie ein roter Faden durch die Justizgeschichte. Martin Zwickel definiert in seiner Dissertation zunächst den bisher nahezu ungeklärten Begriff  „Bürgernähe der Justiz“ und arbeitet dann die in Deutschland und Frankreich unternommenen Versuche zur Realisierung einer bürgernahen Justiz heraus. Zentrales Element der französischen Bemühungen sind die sog. juridictions de proximité, die 2002 eingeführt wurden. Dabei handelt es sich um aus Laienrichtern bestehende Gerichte, die erstinstanzlich für einen bestimmten Bereich von Rechtsstreitigkeiten zuständig sind. Der Autor stellt die juridiction de proximité deutschen Ansätzen bürgernaher Justiz gegenüber und bewertet ihre Bürgernähe aus deutscher Sicht. Zudem enthält die Dissertation einen Vorschlag für ein in Deutschland und Frankreich gleichermaßen nutzbares Gesamtmodell bürgernaher Justiz.

 

 

Martin Zwickel, Jahrgang 1978, studierte Rechtswissenschaft, europäisches und französisches Recht in Erlangen, Rennes und Lyon. Anschließend promovierte er in einem Cotutelle de thèse-Verfahren an der Friedich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Université Jean Moulin Lyon 3. Nach mehrjähriger Erfahrung als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Leiter der juristischen Studienfachberatung) ist er derzeit Akademischer Rat und Habilitand zu einem rechtsvergleichenden, deutsch-französischen Thema an der FAU.