Autonomie der Institutionen
Forschungsatelier
2010
CMB Berlin
Die repräsentative Demokratie befindet sich in einem Dilemma. Einerseits müssen die mehrheitlich gewählten Volksvertreter die Mittel besitzen, die politischen Maßnahmen durchzuführen, für die sie gewählt wurden. Andererseits kann die Beherrschung eben dieser Ressourcen durch die regierende Mehrheit einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die Ausrichtung der öffentlichen Debatte und so auf zukünftige Wahlentscheidungen geben.
Die Lösung dieses Dilemmas wurde traditionell nicht im Verzicht des Staates auf öffentliche Einflussnahme gesucht, wie dies Anhänger der neoliberalen Politik gewünscht hätten, sondern in der Anerkennung der Autonomie der staatlichen Akteure, welche bei der Bewältigung öffentlicher Aufgaben mit der Regierung zusammenarbeiten. Im Rahmen dieser Tagung soll untersucht werden, inwiefern der Wandel des Staates dazu führt, dass die Grundlagen dieser institutionellen Autonomie im Namen der Effizienz in Frage gestellt werden.
Letzte Aktualisierung: 17. Mai 2018