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Verleihung des Dissertationspreises 2010 der DFH und der Apec

Eva Oberloskamp und Armin Azarian

 

Der Dissertationspreis 2010 der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) und der Association pour l’emploi des cadres (Apec) wurde am Freitag, den 19. November 2010, anlässlich der 2. Europäischen Messe für Forschung und Karriere, RESEARCH, an Armin Azarian verliehen, für seine Forschungsarbeit im Bereich Ingenieurwissenschaften zum Thema: „Ein Beitrag zur automatischen Diagnose von Fehlerursachen und Fehlerauswirkungen mit Anwendung in der Automobilbranche“. Eva Oberloskamp wurde für ihre geschichtswissenschaftliche Arbeit zum Thema „Fremde neue Welten. Die Wahrnehmung der Sowjetunion in den Reiseberichtendeutscher und französischer Linksintellektueller zwischen den Weltkriegen“ mit dem Ehrenpreis der Jury ausgezeichnet.

Vorteile im Doppelpack für den musikbegeisterten Ingenieur

Als Armin Azarian, damals junger Maschinenbau-Ingenieur bei Siemens, sich 2006 entscheidet, zu promovieren, nutzt er die Gelegenheit, hierbei mehrere Vorteile zu kombinieren: Er organisiert seine Arbeit sowohl zwischen Universität und Industrie, als auch zwischen Frankreich und Deutschland. Seine 2009 erhaltene Doktorwürde, die von der ENSAM Metz und der Universität Karlsruhe / KIT Karlsruhe verliehen und von Siemens und der DFH finanziell unterstützt worden ist, schließt er glänzend ab: mit der Note „sehr gut“, einem funktionellen Prototyp seines Studienobjektes und dem Dissertationspreis der DFH.

„Früher“, erklärt er, „musste man in der Garage einzelne Autoteile demontieren, um Pannen auf die Spur zu kommen – heute übernimmt diese Aufgabe ein Computer, der an den Wagen angeschlossen ist“. In Zukunft wird die Fahrzeugdiagnose mit dieser Methode noch leistungsfähiger, schneller und kostengünstiger sein – nicht zuletzt dank der Doktorarbeit von Armin Azarian, der das entsprechende Produkt der Firma Siemens mit Hilfe von Algorithmik und Informatik weiterentwickelt hat, indem er dessen Pannendiagnose verbesserte, das Feedback aus der Praxis der Garagen vereinfachte und das System befähigte, die menschliche Sprache zu interpretieren.

„Die Cotutelle de thèse“, erinnert sich der junge Doktor, „hat es mir ermöglicht, von den methodologischen Unterschieden zwischen Deutschen und Franzosen bei der Lösung von wissenschaftlichen Fragestellungen zu profitieren“. Über 170 Lehrstunden und zehn Veröffentlichungen runden diese brillante Forschungsarbeit ab.

Heute arbeitet Armin Azarian an zwei innovativen Projekten, die er komplett selbst realisiert hat. Eines dieser Projekte ermöglicht es ihm, seine technischen Kompetenzen und seine Liebe zur Musik zu kombinieren, indem er mit seinem Team ein Internet-Portal für Amateurmusiker entwickelt. „Alle guten Ideen entspringen einer Leidenschaft“, sagt der Musiker-Doktor zum Abschluss.

Der Ehrenpreis der Jury

Der mit 500 Euro dotierte Ehrenpreis der Jury wurde von der Apec an Eva Oberloskamp verliehen. Ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Fremde neue Welten. Die Wahrnehmung der Sowjetunion in den Reiseberichten deutscher und französischer Linksintellektueller zwischen den Weltkriegen“ wurde im Rahmen einer binationalen „Cotutelle de thèse“ zwischen der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Université Paris IV – Sorbonne realisiert.

„Mich hat interessiert, wie die Reisenden die Sowjetunion wahrgenommen und beurteilt haben, und ich habe die Gründe für die überwiegend positiven Stellungnahmen untersucht“, fasst Eva Oberloskamp ihre Forschungsarbeit zusammen, die die Note „summa cum laude“ erhielt und Teil eines Projektes war, das die Instabilität der Weimarer Republik und der Dritten Französischen Republik untersuchte.

Im Anschluss an ihre Promotion fand Eva Oberloskamp eine Post-Doc Stelle am Münchener Institut für Zeitgeschichte. Hier untersucht sie die Terrorismusbekämpfung in den 1970er und -80er Jahren in Deutschland, Frankreich und Italien – und bleibt somit weiterhin dem Thema Interkulturalität verbunden.

Den Stellenwert der Forschung in der Wirtschaft stärken

Erstmalig im Jahr 2008 verliehen, ist der gemeinsame Dissertationspreis der DFH und der Apec Ausdruck ihres beiderseitigen Willens, Doktoranden den Berufseinstieg zu erleichtern und in Frankreich wie in Deutschland den Stellenwert der Forschung in der Wirtschaft zu stärken. Der Preis für die beste deutschfranzösische Doktorarbeit wendet sich an Doktoranden, die ihre Promotion abgeschlossen und diese im Rahmen eines binationalen Forschungsprojektes verfasst haben. Die durch die Apec gesponserte Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 4.500 Euro dotiert. Dieses kann der Preisträger unter anderem für die Veröffentlichung seiner Doktorarbeit nutzen. Neben dem Hauptpreis verleiht die Apec einen mit 500 Euro dotierten Ehrenpreis der Jury. Mit diesem Preis sowie mit der gemeinsam mit der DFH organisierten Europäischen Messe für Forschung und Karriere „RESEARCH“ verfolgt die Apec das Ziel, Karrieren von jungen Forschern in Europa zu fördern und aufzuwerten.

Die Association pour l’emploi des cadres (Apec), Verein für Beschäftigung von Fach- und Führungskräften, bietet den Unternehmen Unterstützung bei der Einstellung von Führungskräften und berät die Führungskräfte bei der Planung ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Die Apec führt mit apec.com die bedeutendste französische Internet-Stellenbörse für Führungskräfte. Auf ihr haben die jährlich 38 Millionen Besucher Zugang zur Gesamtheit der auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Stellenausschreibungen. Vor dem Hintergrund des sich ständig weiter entwickelnden Arbeitsmarktes bietet die Apec den 800.000 Führungskräften und Absolventen Informationen, Orientierungshilfen und Ratschläge, um ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Dank ihrer 900 Mitarbeiter, die in ganz Frankreich auf insgesamt 46 Beratungszentren verteilt sind, bietet die Apec 45.000 Unternehmen das nötige Expertenwissen, um die besten Talente anzuwerben, deren Mobilität zu organisieren und ihre Mitarbeiter und Manager durch eine positive Dynamik an sich zu binden.

Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) ist eine binationale Einrichtung und wurde 1997 anlässlich des deutsch-französischen Gipfels von Weimar gegründet. Die DFH ist ein Netzwerk von über 180 Hochschuleinrichtungen aus Deutschland und Frankreich, die insgesamt rund 130 integrierte binationale und trinationale ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð mit jährlich ca. 4.900 Studierenden anbieten. Ziel der DFH ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich in den Bereichen Hochschule, Forschung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
www.dfh-ufa.org

 

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