35 Jahre Deutsch-Französischer Journalistenpreis
Die Debatte über sogenannte „Fake News“ und die Frage, wie der Qualitätsjournalismus auch in Zukunft gesichert und gegen Angriffe von Populisten und extreme Weltanschauungen verteidigt werden kann, waren große Themen des Jahres 2017 in den Medien. Darüber hinaus gehörten die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Frankreich sowie die Bundestagswahl in Deutschland ebenfalls zu den herausragenden Ereignissen.
Vor diesem Hintergrund startet in diesen Tagen der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) seine Ausschreibung für den Wettbewerb 2018. Der DFJP gehört seit 35 Jahren zu den wichtigsten Medienauszeichnungen Europas und die Veranstalter laden alle interessierten Kolleginnen, Kollegen und Redaktionen dazu ein, sich an der Ausschreibung zu beteiligen.
Der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Französischen Journalistenpreises und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Professor Thomas Kleist, betonte, er sei sehr gespannt, ob und wie sich die gegenwärtigen Umbrüche in unseren Gesellschaften, die Chancen, aber auch die Ängste vieler Menschen in den eingereichten Beiträgen widerspiegeln werden. Die besondere Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen für die Menschen in ganz Europa werde in schwierigen Zeiten besonders sichtbar. „Jeder von uns spürt, wie wichtig das gemeinsame Handeln von Deutschland und Frankreich ist, wenn es um die Sicherung von materiellem Wohlstand, aber auch um die Verteidigung persönlicher Freiheiten geht.“ Dazu zählen das Recht auf umfassende Information und der Schutz von Kolleginnen und Kollegen aus den Medien vor staatlichen Übergriffen. „Dass selbst innerhalb der EU diese Freiheiten nicht mehr überall uneingeschränkt gelten, ist inakzeptabel, kann und darf so nicht bleiben“, betont Kleist. Der Deutsch-Französische Journalistenpreis wolle deshalb allen Redaktionen und Journalisten Mut machen, sich auch weiterhin kritisch mit der Realität auseinandersetzen. Zugleich gehe es darum, herausragende journalistische Leistungen zu würdigen und herauszustellen, so dass sie Maßstab und Vorbild für andere sein könnten.
Eingereicht werden können Einzelbeiträge, Serien und Dossiers in den Kategorien Video, Audio, Textbeitrag und Multimedia. Dabei ist zu beachten, dass auch Dritte (User, Leser, Hörer und Zuschauer) preiswürdige Arbeiten vorschlagen können.
Der DFJP richtet sich an Autorinnen und Autoren, die sich kreativ, kritisch, einfühlsam oder auch humorvoll mit der Tagesaktualität, ihren Hintergründen und den jeweiligen Protagonisten auseinandersetzen und so zu einem besseren Verständnis zwischen Deutschland und Frankreich im europäischen Kontext beitragen. Dazu zählen auch Publikationen, die in einem anderen Staat als Deutschland und Frankreich veröffentlicht worden sind. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 € dotiert. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 4. Juli 2018 in Berlin statt.
Praktische Hinweise: Die Beiträge können bis zum 1. März 2018 eingereicht werden. Sie müssen zwischen dem 2. März 2017 und dem 1. März 2018 erstmals veröffentlicht worden sein. Die Anmeldungen werden ausschließlich online über die Internetseite www.dfjp.eu entgegengenommen.
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Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) wurde 1983 zum 20. Jubiläum des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich ins Leben gerufen. Er gehört heute zu den wichtigsten Medienpreisen in Europa. Die Mitglieder sind der Saarländische Rundfunk (SR) als Federführer, Deutschlandradio, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), France Télévisions, Europe 1, ARTE, Deutsche Welle, Tageblatt, Le Républicain Lorrain, SaarLB, Deutsches Städte-Network (DSN), Radio France, Saarbrücker Zeitung, Gustav-Stresemann-Institut, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Deutsch-Französische Hochschule, Fondation Robert Schuman und die Stiftung Genshagen.
Quelle: Deutsch-Französischer Journalistenpreis,