PEX 2010: Sonja Döring
international par excellence
Schwarzer, gerader Rock, leuchtende Augen: Sonja Döring ist ungeduldig. In einer Stunde wird sie den Exzellenzpreis von Bieber Audit & Global Solutions GmbH verliehen bekommen. Aber weder die Aufregung noch die Anreise mit dem Flugzeug von Kopenhagen taten ihrer Energie Abbruch.
Für die junge Preisträgerin ist es nichts Besonderes mehr, Grenzen zu überschreiten. Sie stammt aus Frankfurt, war Studentin in Troyes, ist nun wohnhaft in Kopenhagen – Sonja fiele es schwer zu sagen, wo ihr „Zuhause“ ist. Vor der Qual der Wahl stehend, hat sie sich entschieden, sich nicht zu entscheiden: „Immer wenn ich an einen dieser Orte zurückkehre, habe ich das Gefühl, nach Hause zu kommen.“
Seit April hat sie ihr Domizil in der skandinavischen Hauptstadt eingerichtet und absolviert einen Intensivsprachkurs in Dänisch. „Die Unternehmen dort suchen selten jemanden, der Deutsch oder Französisch spricht. Selbst wenn dies der Fall ist, müssen die Bewerber unbedingt zusätzlich die Landessprache beherrschen. Das ist quasi unerlässlich, um eine Arbeit zu finden“, erklärt sie einsichtig.
Ihr Enthusiasmus zeigt jedoch eindeutig, für welche Sprache ihr Herz schlägt: „Die französische Sprache fasziniert mich seit dem Gymnasium!“, erklärt Sonja. Als sie am Ende ihrer Touristik-Ausbildung in Heidelberg den deutsch-französischen Studiengang zwischen der Fachhochschule Frankfurt und der ESC Troyes entdeckt, macht sie deshalb Nägel mit Köpfen.
So kam es, dass sie 2008 für zwei Semester in das französische Département Aube ging. „Am Anfang habe ich mich gefragt, wo ich da gelandet bin“, gibt sie zu. Als sie von Frankfurt mit der beinahe Skyline in die 63.000 Einwohner-Stadt Troyes kam, erlebte sie ihren ersten „Mini-Kulturschock“, wie sie ihre Erfahrung scherzhaft nennt. Letztendlich hat sie sich schnell an den gemächlichen Rhythmus der französischen Kleinstadt gewöhnt, Freundschaften geschlossen… und schließlich den jungen Dänen kennengelernt, der sie aus der Region Champagne-Ardenne nach Dänemark entführte.
Heute träumt sie von einem Beruf, der es ihr ermöglicht, von ihrer neuen Wahlheimat aus mit der französischen Sprache in Kontakt zu bleiben. In Dänemark gibt es nur wenig Möglichkeiten für Frankophone, aber Sonja hat bereits eine Idee: „Ich würde gerne an der Universität arbeiten und internationale Austauschprogramme koordinieren. Wenn möglich mit Frankreich!“ Wird die DFH also demnächst in skandinavischen Gefilden Nachwuchs bekommen?