Optimal vorbereitet auf den europäischen Arbeitsmarkt

 

Welchen Einfluss übt die Unternehmensethik auf das Kaufverhalten von Konsumenten in Deutschland und Frankreich aus? Dieser Frage ging Katharina Wüllner in ihrer Masterarbeit nach und befragte im Rahmen einer empirischen Studie 272 deutsche und französische Studenten. „Die Erwartungen an ein ethisches Verhalten der Unternehmen sind bei den deutschen Studenten höher. Doch obgleich sich die Befragten in beiden Ländern sehr wohl Gedanken über Probleme wie Kinderarbeit machen, schlägt sich dies weder in Deutschland noch in Frankreich merklich im Kaufverhalten nieder“, fasst Wüllner zwei der zentralen Ergebnisse ihrer Studie zusammen.

 

Die Kompetenz, wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen im interkulturellen Kontext zu beleuchten, erwarb sich die 25-Jährige im Doppelmasterprogramm „Master of Science in European Management“. „Bei der Entscheidung für diesen integrierten Doppelmaster stand für mich neben der fachlichen Ausbildung das Kennenlernen der französischen Kultur und Lebensart im Vordergrund“, erklärt Katharina Wüller. „Es war sehr spannend, zu beobachten, wie unterschiedlich die Kulturen in den Nachbarländern Deutschland und Frankreich in manchen Punkten sind.“ Besonders deutlich habe sich dies bei Gruppenarbeiten gezeigt, bei denen die Anforderungen, Herangehens- und Sichtweisen verschiedener Nationalitäten miteinander vereinbart werden mussten. So vermittelte das deutsch-französische Studienprogramm neben Fachwissen und methodischem Handwerkszeug auch soziale und interkulturelle Kompetenzen, wie etwa die Fähigkeit, andere Positionen zu akzeptieren, ein Team zu führen und Prozesse zu moderieren.

Auch der Aufbau des Doppelmasterprogramms überzeugte Katharina Wüllner: „In den ersten beiden Semestern in Tübingen ging es vor allem um Grundlagen, während man sich in den darauf folgenden Semestern in Straßburg auf einen Fachbereich konzentriert hat.“ Katharina Wüllner entschied sich für Marketing, speziell für Verhandlung und Sales-Management.

Ihrer beruflichen Zukunft blickt die junge Wissenschaftlerin optimistisch entgegen: „Ich denke, dass das Doppelmasterprogramm die beruflichen Chancen auf dem deutschen und vor allem französischen Arbeitsmarkt erhöht, denn das Verständnis kultureller Unterschiede ist in meinen Augen in der heutigen Arbeitswelt sehr wertvoll.“ Sie selbst arbeitet zurzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am GfK-Lehrstuhl für Marketing Intelligence an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und promoviert über die Preiswahrnehmung bei innovativen Produkten.