PEX 2011: Florian Wisser
Bei Florian Wisser „stimmt die Chemie mit der Chemie“
„Als ich klein war, war ich eher biologiegefangen, habe lieber mikroskopiert als mit einem Chemiebaukasten zu spielen“, sagt Florian Wisser über seine frühkindlichen Anfänge in den Naturwissenschaften. „Meine Eltern sind eben beide Biologen“, fügt er fast schon entschuldigend hinzu. Doch als der elterliche Einfluss abnahm, wusste der gebürtige Saarländer recht bald, dass die „Chemie mit der Chemie“ stimmt. Bis heute ist er von dieser Wissenschaft fasziniert, hat sein Chemiestudium mit Bravour bestanden und möchte nun mit einer Promotion noch weiter in die Forschung und Entwicklung eintauchen.
Die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist dem 26-Jährigen ein besonderes Anliegen. So hatte er seine Diplomarbeit im Bereich der Anorganischen Chemie auch in Kooperation mit einem Liechtensteiner Unternehmen angefertigt. „Synthese, Charakterisierung und Eigenschaften von oberflächenfunktionalisierten methacrylathaltigen silicatischen Füllern für Kompositmaterialien“ lautet das Thema. Hinter diesem abstrakt klingenden Titel verbirgt sich eine handfeste Aufgabenstellung. Ziel war die Optimierung von Zementfüllungen, wie sie in der Zahnmedizin verwendet werden.
Zurzeit arbeitet Florian Wisser an der TU Dresden an seiner Doktorarbeit über die Synthese poröser Polymere. Dass er ein deutsch-französisches Doppeldiplom hat, bringe ihm beruflich keine direkten Vorteile, meint der junge Wissenschaftler. Doch in persönlicher Hinsicht sei der binationale Studiengang der DFH eine Bereicherung und eine Art Ausgleich zur anglophonisierten Forscherwelt gewesen.
„Ich liebe die französische Sprache schon seit der Schulzeit. Und auch zu dem Land hatte ich bereits vor meinem Studienaufenthalt in Frankreich eine enge Verbindung durch viele Urlaube.“ Auch rein geographisch lag Frankreich für den Saarländer nahe, wuchs er doch in unmittelbarer Grenznähe auf, wo das Frankophile allgegenwärtig ist. „Vielleicht wird mir mein Doppeldiplom irgendwann später noch von Vorteil sein“, meint der Chemiker, der in seinem Beruf Erfüllung findet.
Doch auch außerhalb des Labors kennt Florian Wisser keine Langeweile: „Ich spiele seit meinem fünften Lebensjahr Cello. Außerdem spiele ich Basketball und fahre gerne Rad.“ Doch ganz von der Forschung losreißen kann sich der DFH-Absolvent auch in seiner Freizeit nicht. Die Ornithologie hat es ihm angetan – ein bisschen biologiegefangen ist er eben immer noch.