B.II. Die ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð der DFH
Die DFH bietet verschiedene binationale (und trinationale) Studiengangstypen an: vollintegrierte ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð, teilintegrierte ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð und PhD-Track-Programme.
In allen drei Fällen schließen sich mindestens eine deutsche und eine französische Hochschule – im Falle eines trinationalen Studiengangs unter Einbeziehung einer Drittlandhochschule – zusammen, um unter dem Dach der DFH ein gemeinsam entwickeltes Kooperationsprojekt zu realisieren, das alle in der vorliegenden Charta genannten Qualitätskriterien erfüllen muss, um eine Förderung der DFH zu erhalten.
Die binationalen ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð müssen die nachstehend aufgeführten spezifischen Kriterien erfüllen und werden in zwei Varianten angeboten:
• integrierte ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð, das „Kerngeschäft“ der DFH
• teilintegrierte ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð (in Ausnahmefällen aufgrund von Auflagen und Verfahrensweisen, die nicht in der Verantwortung der DFH liegen, erforderlich).
Die unterschiedlichen Ausprägungen der beiden Studiengangstypen werden in den Ausschreibungen spezifiziert; Diese enthalten Informationen zu den Inhalten der von den Antragstellern einzureichenden Förderanträge, dem Antragsverfahren sowie zu den bei der Begutachtung angewandten Evaluationskriterien.
Spezifische Merkmale der vollintegrierten Bachelor- und Masterstudiengänge
Diese ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð zeichnen sich durch einen besonders hohen Integrationsgrad aus und erfüllen folgende Kriterien:
- zeitlich ausgewogene obligatorische Studienaufenthalte in den Partnerländern, vorzugsweise in einer gemeinsamen Studierendengruppe über die gesamte Studiendauer hinweg. Sollte dies aufgrund der unterschiedlichen Studienstrukturen nicht möglich sein, werden auch sich überkreuzende Studierendenflüsse als gleichwertig akzeptiert;
- gemeinsame Studien- und Prüfungsordnung;
- Mindestens 5+5 Studierende pro akademischem Jahr in der Auslandsphase (jahrgangsübergreifend mindestens 5 von deutscher, 5 von französischer Seite); in begründeten Fällen sind Ausnahmen zulässig.
Spezifische Merkmale der teilintegrierten ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð
Teilintegrierte ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð sind deutsch-französische Hochschulkooperationen, die nicht den Integrationsgrad von vollintegrierten ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ðn erreichen. Dies sind häufig ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ð, die in Kooperation mit einer französischen Grande École angeboten werden und mit einem akademischen Diplom abschließen, das als universitärer Abschluss anerkannt wird.
Konkret handelt es sich um von den Partnerhochschulen gemeinsam entwickelte, komplementäre Studienangebote, die zu einem gleichwertigen doppelten Abschluss führen:
- Studienleistungen werden auf der Grundlage einer Äquivalenzvereinbarung anerkannt (gegenseitige Anerkennung);
- die Studierenden in der Auslandsphase absolvieren ihr Studium entsprechend den im Partnerland geltenden Studien- und Prüfungsordnungen;
- die Dauer der Studienaufenthalte im Partnerland muss mit dem Erwerb des Doppeldiploms vereinbar sein; hierbei sind insbesondere eventuelle Anforderungen wie z. B. im Zusammenhang mit der Commission des Titres d’Ingénieur (CTI) in Frankreich zu berücksichtigen.
- die Studierendengruppen dürfen kleiner sein: Die Mindestanzahl von 5 deutschen und 5 französischen Studierenden pro akademischem Jahr in der Auslandsphase (jahrgangsübergreifend) findet keine Anwendung.
PhD-Track-Programme
Ein PhD-Track ist ein fünfjähriges Programm, das aus einem zweijährigen Masterstudium und einem sich direkt anschließenden dreijährigen Promotionsstudium besteht. Master- und Promotionsstudium werden aufeinander abgestimmt. Die Verknüpfung mit einem Forschungsvorhaben ermöglicht den Studierenden und Doktoranden einen ununterbrochenen akademischen Werdegang bis zum Doktorgrad. Der Beginn des Studiums ist im Anschluss an ein Bachelor- bzw. Licencestudium möglich.
Das PhD-Förderprogramm richtet sich an Programme, die ein gut strukturiertes Ausbildungskonzept von hoher Qualität aufweisen. Die Einbindung eines Drittlandes ist möglich.
Es steht allen Fachrichtungen offen. Schwerpunkt ist die Förderung der Mobilität von Studierenden und Doktoranden. Es ist möglich, die Promotionsphase mit einer Cotutelle de thèse zu verknüpfen, die von der DFH zusätzlich gefördert werden kann.
Das Förderangebot richtet sich an Träger einer strukturierten Doktorandenausbildung in Deutschland und Frankreich. Die ersten beiden Jahre des Programms müssen mit einem Master abschließen, die drei letzten mit einem Doktorgrad.
Gemeinsamkeiten der vorgenannten Studiengangstypen
Die Teilnehmer dieser drei Studiengangstypen müssen nicht nur eine hervorragende fachliche Ausbildung erhalten, sondern auch eine für den internationalen Arbeitsmarkt attraktive sprachliche und interkulturelle Kompetenz erwerben. Anders als bei klassischen Auslandsaufenthalten absolvieren sie ca. die Hälfte ihres Studiums möglichst in einer einzigen multinationalen Gruppe im Partnerland, sodass sie das Studiensystem des Partnerlandes ebenso gut wie ihr eigenes kennen.
Nach absolviertem Studium erlangen die Teilnehmer zwei (oder drei) gleichwertige nationale Abschlüsse oder einen gemeinsamen, national anerkannten Abschluss: Bachelor/Licence, Master oder die Doktorwürde (im Falle eines PhD-Track-Programms).
Je nach Fach und Hochschultyp sind jedoch Sonderregelungen möglich. Zum Beispiel vergibt eine Grande École in Frankreich ein „Diplôme de Grande École“, das vom CNESER (Conseil national de l‘enseignement supérieur et de la recherche) als Äquivalent zum Master anerkannt und akkreditiert ist.
Abschlüsse an französischen Hochschulen:
- An den Universitäten:
- Licence/Bachelor
- Master
- Doktorgrad
- An den Grandes Écoles, Écoles supérieures und IEP:
- das „Diplôme“ der Hochschule, z. B. der „Titre d’ingénieur diplômé“ bei den Ingenieuren (Äquivalent zum Master).
Abschlüsse an den deutschen Hochschulen:
- Bachelor
- Master
- Master (LL.M) in Jura (für ausländische Studierende)
- Staatsexamen: in Fächern wie Jura und Lehrerbildung
- Doktorgrad
Aufgrund struktureller Unterschiede oder länderspezifischer Auflagen in bestimmten Fächern, z. B. im Fall von ³§³Ù³Ü»å¾±±ð²Ô²µÃ¤²Ô²µ±ðn, die auf deutscher Seite mit einem Staatsexamen und/oder auf französischer Seite mit einem „Concours“ abschließen, ist eine Verlängerung der Regelstudienzeit möglich, sofern diese tatsächlich erforderlich ist und hinreichend begründet wird.
Vorbereitungstreffen
Dieses Programm wurde aufgelegt, um es zukünftigen Kooperationspartnern zu ermöglichen, Arbeitstreffen für die gemeinsame Konzipierung eines DFH-Studiengangs oder -Programms zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern zu organisieren.