A.III. Spezifische Kriterien für Programme zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern
Die von der DFH geförderten und finanzierten Förderprogramme für Nachwuchswissenschaftler müssen in der Regel die allgemeinen Qualitätsgrundsätze und ‑kriterien erfüllen und werden in Form unterschiedlicher Instrumente angeboten.
Für alle Aktivitäten geltende Grundsätze
Die Programme müssen sich durch wissenschaftliche Exzellenz und einen innovativen und originellen Charakter auszeichnen und die wissenschaftlichen und kulturellen Qualitäten beider Partnerländer unter besonderer Berücksichtigung der deutsch-französischen Dimension miteinander verknüpfen.
Die Förderprogramme der DFH stehen allen universitären Disziplinen sowie Forschungs-bereichen offen.
Die geförderten Programme beinhalten Aufenthalte der Nachwuchswissenschaftler in beiden Ländern und in den sich durch ein hohes wissenschaftliches und akademisches Niveau auszeichnenden Forschungseinrichtungen und -strukturen sowie eine Betreuung durch qualifizierte renommierte Wissenschaftler.
Sie gewährleisten das Erlernen der unterschiedlichen inhaltlichen und methodischen Herangehensweisen der beiden Länder. In dieser Vielfalt besteht ein zusätzlicher Mehrwert.
Des Weiteren gewährleisten sie die Auseinandersetzung mit verschiedenen akademischen und wissenschaftlichen Kulturen, Arbeitsmethoden und Lebensweisen und vermitteln fachliche Schlüsselqualifikationen sowie sprachliche und interkulturelle Kompetenz.
Darüber hinaus müssen sie ihren Nachwuchswissenschaftlern so weit als möglich Folgendes ermöglichen:
- Aneignung vertiefter Kenntnisse von mindestens zwei Ländern;
- vertiefte Einblicke in unterschiedliche deutsch-französische und im weiteren Sinne europäische und internationale Arbeitsstrukturen und -kulturen:
- Förderung der Persönlichkeitsbildung.
Doktorandenausbildungsprogramme: Deutsch-französische Doktorandenkollegs und deutsch-französische Cotutelles de thèse
Diese Programme bauen auf Doktorandenausbildungen in Deutschland (Graduiertenkollegs usw.) und Frankreich (Écoles doctorales) auf, die eng miteinander verknüpft werden, und bieten eine strukturierte Doktorandenausbildung, eventuell in Verbindung mit anderen von der DFH geförderten Programmen im Rahmen einer deutsch-französischen Kooperation (Zusammenarbeit von Forschergruppen, Synergien zwischen Cotutelle und Doktoranden-kolleg, Durchführung weiterer von der DFH geförderter Programme sowie anderer deutsch-französischer Kooperationen).
Voraussetzung für eine Förderung ist eine exzellente Betreuung der Doktoranden, d. h. eine von beiden Hochschulen getragene spezifische und individuelle sowie gemeinsame Betreuung, die der Erweiterung der Spezialisierung der Doktoranden dient und die strukturierte Einbindung in die Forschungslandschaft in Deutschland und Frankreich fördert.
- Die deutsch-französischen Doktorandenkollegs (DFDK) müssen folgende Kriterien erfüllen: effiziente, auf den nationalen Ausbildungen und spezifischen Lehrmethoden gestützte Strukturierung des Doktorandenausbildungs- und Forschungsprogramms, binationale Doktorandenauswahl, Verzahnung von Doktoranden- und Postdocausbildung, effektive Verbreitung der Ergebnisse sowie, je nach Fachgebiet, Herausstellung der Forschungsergebnisse im Hinblick auf die beruflichen Perspektiven und Maßnahmen zur Eingliederung der Doktoranden in den Arbeitsmarkt.
- Ziel einer Cotutelle de thèse ist die Schaffung neuer Synergien zwischen unterschiedlichen Hochschulsystemen und Forschungskulturen, die sich der Doktorand für seine Fortentwicklung nutzbar machen können muss. Es ist vertraglich festzulegen, dass die Forschungsarbeiten des Doktoranden durch mindestens zwei Hochschulprofessoren der beiden Partnerländer betreut werden; zudem muss die Möglichkeit des Erhalts sowohl des deutschen als auch des französischen Doktorgrads nach der gemeinsamen Disputation gegeben sein. Der wissenschaftliche Wert der Forschungsarbeiten und ihre Sichtbarkeit auf deutsch-französischer, europäischer und internationaler Ebene sollten die Karrierechancen der Doktoranden auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.
Wissenschaftliche Veranstaltungen für Nachwuchswissenschaftler: Forschungs-ateliers und Sommerschulen
Wissenschaftliche Veranstaltungen müssen die folgenden zentralen Kriterien erfüllen:
- wissenschaftliche und pädagogische Qualität der Veranstaltung mit ausgewogenem Verhältnis zwischen Konferenzen, Workshops und Diskussionen und anderen Interventionsformen;
- anerkannte wissenschaftliche und pädagogische Qualität der Referenten;
- guter methodologischer und interkultureller Ansatz;
- Erfahrungen der Projektträger im deutsch-französischen Kontext;
- Stimmigkeit und ausgewogenes Verhältnis bezüglich der Herkunft der Teilnehmer und deutliche internationale Ausrichtung der Veranstaltung;
- möglichst binationale Ausgewogenheit der Veranstaltungsteilnehmer;
- Öffnung der Veranstaltung für Absolventen und Studierende höherer Semester (mindestens Master) mit der Möglichkeit der Anerkennung von ECTS-Punkten:
- Veröffentlichung der Ergebnisse der Veranstaltung in angemessener Form (Print / Internet);
- nach Möglichkeit Synergien mit anderen Instrumenten (Doktorandenkolleg, Kooperation) der DFH.